Schreibregel der Woche

© Autorenfoto: Hocky Neubert
Ist man KFZ-Mechatroniker von Beruf und lernt auf einer Party Leute kennen, wird man von diesen neuen Bekannten unweigerlich in Gespräche über Automobilreparaturen verwickelt. Bei gleicher Gelegenheit wird die Floristin um Deko-Tipps gebeten, die Pädagogin soll sich zur Kindererziehung äußern und der Banker die heißesten Geldanlagemöglichkeiten verraten.
Ich bin Buch- und Drehbuchautor. Mich befragt man natürlich auch gern über einige berufliche Dinge...
Falls die eigene Fantasie nicht ausreicht: In jedem Menschen stecken Geschichten. Man muss sie bloß danach fragen. Und gut beobachten.
von Jan Schröter
© Autorenfoto: Hocky Neubert
Ist man KFZ-Mechatroniker von Beruf und lernt auf einer Party Leute kennen, wird man von diesen neuen Bekannten unweigerlich in Gespräche über Automobilreparaturen verwickelt. Bei gleicher Gelegenheit wird die Floristin um Deko-Tipps gebeten, die Pädagogin soll sich zur Kindererziehung äußern und der Banker die heißesten Geldanlagemöglichkeiten verraten.
Ich bin Buch- und Drehbuchautor. Mich befragt man natürlich auch gern über einige berufliche Dinge...
meistens erkundigt man sich nach Film- und Fernsehproduktionen, für
die ich schreibe oder geschrieben habe.
Aber danach beginnen die Leute oft selbst zu erzählen. Jeder, wirklich jeder hat schon mal etwas erlebt, was ihm aufregend, merkwürdig, abenteuerlich, skurril, irrsinnig komisch und auf jeden Fall ganz besonders vorgekommen ist. Oder, wenn schon nicht selbst erlebt, dann zumindest von jemandem erfahren, dem genau dies passiert ist. Und diese Geschichten werden dann vor mir ausgebreitet. So, wie man bei einem KFZ-Mechatroniker stets als selbstverständlich voraussetzt, er würde auch in seiner Freizeit auf einer Party am liebsten etwas über Autos hören, bombardiert man mich, den Autor, mit aberwitzigsten Stories. In der Erwartung, der Fachmann (ich) würde diese irre Sache sofort in einen Roman oder Spielfilm umsetzen.
Um gleich einem Missverständnis vorzubeugen: Ich finde dieses Gesprächsverhalten keineswegs schlimm und verhalte mich vermutlich selbst gegenüber neuen Bekanntschaften ähnlich. Und was mich und meine Arbeit betrifft, ist es enorm vorteilhaft, dass mich alle Welt freiwillig mit originellen Geschichten füttert. Das passiert auch, wenn man sich nicht als Autor zu erkennen gibt. Man muss nur gut zuhören. Darauf achten, was die lieben Mitmenschen auf der Party, in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz, im Internet oder anderswo alles von sich geben. Wenn man außerdem alle kuriosen Zeitungsmeldungen und Fernsehberichte dazurechnet, die man im Laufe der Zeit konsumiert, kommt einiges an Geschichten zusammen. So viele Romane kann man gar nicht schreiben, um die alle unterzubringen.
„So einfach ist das?“, höre ich Sie ungläubig fragen.
Nun ja, ganz so einfach ist es tatsächlich nicht. Denn was man hört, sieht oder liest, sind zumeist bloß Fragmente. Eine einzelne Pointe, eine dramatische Zuspitzung trägt noch keinen Roman. Irgendjemanden ist irgendetwas passiert, doch man erfährt leider nicht, wie dieser Jemand als Persönlichkeit tickt und warum er sich in diese Situation begeben hat. Was seine Frau davon hält oder wie sein Chef dazu steht. Und wie die Sache weitergeht.
Diese Fragen beantwortet ein Autor auch nicht unbedingt auf der Stelle. Die meisten Fragmente mit Story-Potential müssen im Geiste abhängen und reifen wie ein Schinken in der Räucherkammer – „nur so wird aus einem Stück Arsch eine Delikatesse“, hat es mal eine liebe Kollegin von mir etwas derb, jedoch durchaus trefflich formuliert. Man muss es sacken lassen und ein bisschen darüber nachdenken. Je länger man über etwas nachdenkt, desto mehr lässt sich darüber schreiben – das hatten wir ja schon im Kapitel 13. Und genau über solche Fragen wie die bereits eben angespielten denken Autorinnen und Autoren nach, wenn sie ein Story-Fragment, eine Pointe oder eine dramatische Zuspitzung reizt:
– Wem kann so etwas passieren?
– Wie gerät dieser Mensch in diese Lage?
– In welche Konflikte führt ihn das?
– Wie kommt er da wieder heraus, und
– was macht es mit ihm?
Man kann über Haupt- und Nebenfiguren sinnieren, über Helden und Gegenspieler und allerlei mehr. So entstehen und wachsen Geschichten, so wird aus harmlosen Partygeschwätz oder einer kleinen Zeitungsmeldung vielleicht ein ganzer Roman.
Man muss bloß danach fragen. Gut zuhören. Beobachten.
Und sich Notizen machen. Sonst rauscht vieles vorbei und ist einfach weg. Man kann auch dem Internet und „Social Media“-Foren brauchbare Anregungen entnehmen. Leider sind die äußerst flüchtig, wenn man nicht akribisch die „Fragmente mit Potential“ kopiert und abspeichert oder sich sofort eine Karteikarte anlegt. Printmedien sind möglicherweise bei jungen Leuten ein wenig aus der Mode gekommen, besitzen aber gegenüber allem, was durchs Internet gejagt wird, den unschätzbaren Vorteil, dass man eine interessante Meldung einfach herausreißen und in einem schnöden Karton ablegen kann. Bei vielen meiner Kolleginnen und Kollegen steht so ein Karton in Schreibtischnähe, auch bei mir.
Und der wird benutzt. Zum Beispiel:
Ich benötige dringend eine originelle Idee für einen humorvollen Drehbuch-Handlungsstrang im Rahmen einer TV-Krankenhausserie. Also her mit dem Schnipsel-Karton! Ich wühle mich durchs Kuriositätenkabinett aberwitziger Zeitungsmeldungen und bleibe an einem Ausschnitt hängen. Es sind nur ein paar Zeilen: Ein junger Mann kommt verstört und ängstlich ins Krankenhaus, weil er morgens im Badezimmer bemerkt hat, dass er am ganzen Körper und im Gesicht blau angelaufen ist. Die Mediziner überprüfen den Patienten, Puls und Blutdruck sind normal. Man rätselt, bis sich die Angelegenheit überraschend aufklärt: Der junge Mann hat sich am Vortag neue, blaue Bettwäsche gekauft und diese nicht erst gewaschen, sondern gleich die Nacht darin geschlafen. Die Wäsche hat abgefärbt …
Soviel zu den schmalen Fakten dieser Zeitungsmeldung.
Im Gehirn beginnt es zu rattern. Dieser Jungspund hat offenbar zuvor noch nie selber Bettwäsche gekauft. Wahrscheinlich wohnt er in seiner ersten, eigenen Bude, und zwar noch nicht lange – denn bisher hat noch der von Mutti gebügelte Bettwäschevorrat gereicht. Vermutlich nur, weil der Bursche in seinem letzten, ehemals sauberen Bettzeug bereits seit acht Wochen pennt. Es müffelt bereits penetrant, aber das ist ihm egal. Er fährt erst in zwei Wochen wieder zu den Eltern, dann nimmt er die ganze Dreckwäsche mit und Mutti wird es richten. Doch plötzlich, vor ein paar Tagen erst, lernte er im Internet dieses Mädchen kennen. Es knallt mächtig, offenbar beiderseits, denn das Mädchen verabredet mit dem Jungmann ein Treffen in einem Restaurant. Unser junger Freund wittert erotische Sensationen, doch dann wittert er vor allem seine muffelige Bettwäsche und erkennt hier dringenden Handlungsbedarf.
Also auf ins Kaufhaus, Bettwäsche ausgesucht, Blau geht immer.
Waschen leider nicht mehr, denn bis zum Rendezvous werden die Laken nicht trocken und außerdem muss der Casanova noch zum Friseur.
Nun sitzt unsere Hauptfigur erwartungsschwanger im Restaurant. Und wir müssen genau überlegen: Wenn wir jetzt das Mädchen pünktlich zur Verabredung kommen lassen, dann verlieben sich die beiden richtig ineinander, gehen nach dem Essen zur Bude des Jungspundes und landen zusammen in der blauen Bettwäsche. Prima für den jungen Mann, aber schlecht für die Geschichte: Denn dann wären am nächsten Morgen alle beide ganzkörperblau und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann nicht hinter die Ursache dafür kämen oder ein Krankenhaus aufsuchten, wäre eher gering.
Also machen wir uns Gedanken über das Mädchen. Sie hat lange auf einen Verehrer wie diesen jungen Mann gewartet. Und weil sie sich für zu dick und deshalb für unattraktiv hält, hat sie auf dem Flirt-Portal im Internet bei der Angabe ihres Körpergewichts ein wenig, nun ja, geschummelt. Sobald das Rendezvous verabredet war, hat das Mädchen keinen Bissen Nahrung und kein Getränk zu sich genommen – zum einen wegen der Aufregung, zum anderen in der Hoffnung, auf diese Weise in der kurzen Zeit bis zum Treffen wenigstens noch ein, zwei Pfund loszuwerden. Jetzt ist es soweit, sie verlässt aufgeregt und hungrig ihre Wohnung. Kommt geschwächt ins Stolpern, fällt die Treppe hinunter – Platzwunde, Gehirnerschütterung, Filmriss.
Im Restaurant wartet Casanova vergeblich. Frustriert schleicht er nach Hause, legt sich allein in die blaue Bettwäsche.
Das Finale liegt auf der Hand: Der blaugefärbte Casanova trifft im Krankenhaus seine sturzversehrte Flamme. Da sie sich zuvor nie gesehen haben, vertrauen sie sich gegenseitig ihren Kummer an, bis ihnen plötzlich klar wird, wen sie vor sich haben. Emotionen, große Gefühle und die hochmoralische Erkenntnis, dass Liebende einander nichts vormachen und stets rechtzeitig die Bettwäsche wechseln sollen, runden unsere sehr brauchbare TV-Vorabendseriengeschichte ab.
Und wieder wurde aus einem Stück Arsch eine Delikatesse
Diese Regel stammt aus dem Tatort-Schreibtisch-Buch:
Jan Schröters "Goldene Schreibregeln" - 22 Tipps für Autoren und alle, die es werden wollen

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Autorenportrait von Jan Schröter
© Autorenfoto: Hocky Neubert
Aber danach beginnen die Leute oft selbst zu erzählen. Jeder, wirklich jeder hat schon mal etwas erlebt, was ihm aufregend, merkwürdig, abenteuerlich, skurril, irrsinnig komisch und auf jeden Fall ganz besonders vorgekommen ist. Oder, wenn schon nicht selbst erlebt, dann zumindest von jemandem erfahren, dem genau dies passiert ist. Und diese Geschichten werden dann vor mir ausgebreitet. So, wie man bei einem KFZ-Mechatroniker stets als selbstverständlich voraussetzt, er würde auch in seiner Freizeit auf einer Party am liebsten etwas über Autos hören, bombardiert man mich, den Autor, mit aberwitzigsten Stories. In der Erwartung, der Fachmann (ich) würde diese irre Sache sofort in einen Roman oder Spielfilm umsetzen.
Um gleich einem Missverständnis vorzubeugen: Ich finde dieses Gesprächsverhalten keineswegs schlimm und verhalte mich vermutlich selbst gegenüber neuen Bekanntschaften ähnlich. Und was mich und meine Arbeit betrifft, ist es enorm vorteilhaft, dass mich alle Welt freiwillig mit originellen Geschichten füttert. Das passiert auch, wenn man sich nicht als Autor zu erkennen gibt. Man muss nur gut zuhören. Darauf achten, was die lieben Mitmenschen auf der Party, in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz, im Internet oder anderswo alles von sich geben. Wenn man außerdem alle kuriosen Zeitungsmeldungen und Fernsehberichte dazurechnet, die man im Laufe der Zeit konsumiert, kommt einiges an Geschichten zusammen. So viele Romane kann man gar nicht schreiben, um die alle unterzubringen.
„So einfach ist das?“, höre ich Sie ungläubig fragen.
Nun ja, ganz so einfach ist es tatsächlich nicht. Denn was man hört, sieht oder liest, sind zumeist bloß Fragmente. Eine einzelne Pointe, eine dramatische Zuspitzung trägt noch keinen Roman. Irgendjemanden ist irgendetwas passiert, doch man erfährt leider nicht, wie dieser Jemand als Persönlichkeit tickt und warum er sich in diese Situation begeben hat. Was seine Frau davon hält oder wie sein Chef dazu steht. Und wie die Sache weitergeht.
Diese Fragen beantwortet ein Autor auch nicht unbedingt auf der Stelle. Die meisten Fragmente mit Story-Potential müssen im Geiste abhängen und reifen wie ein Schinken in der Räucherkammer – „nur so wird aus einem Stück Arsch eine Delikatesse“, hat es mal eine liebe Kollegin von mir etwas derb, jedoch durchaus trefflich formuliert. Man muss es sacken lassen und ein bisschen darüber nachdenken. Je länger man über etwas nachdenkt, desto mehr lässt sich darüber schreiben – das hatten wir ja schon im Kapitel 13. Und genau über solche Fragen wie die bereits eben angespielten denken Autorinnen und Autoren nach, wenn sie ein Story-Fragment, eine Pointe oder eine dramatische Zuspitzung reizt:
– Wem kann so etwas passieren?
– Wie gerät dieser Mensch in diese Lage?
– In welche Konflikte führt ihn das?
– Wie kommt er da wieder heraus, und
– was macht es mit ihm?
Man kann über Haupt- und Nebenfiguren sinnieren, über Helden und Gegenspieler und allerlei mehr. So entstehen und wachsen Geschichten, so wird aus harmlosen Partygeschwätz oder einer kleinen Zeitungsmeldung vielleicht ein ganzer Roman.
Man muss bloß danach fragen. Gut zuhören. Beobachten.
Und sich Notizen machen. Sonst rauscht vieles vorbei und ist einfach weg. Man kann auch dem Internet und „Social Media“-Foren brauchbare Anregungen entnehmen. Leider sind die äußerst flüchtig, wenn man nicht akribisch die „Fragmente mit Potential“ kopiert und abspeichert oder sich sofort eine Karteikarte anlegt. Printmedien sind möglicherweise bei jungen Leuten ein wenig aus der Mode gekommen, besitzen aber gegenüber allem, was durchs Internet gejagt wird, den unschätzbaren Vorteil, dass man eine interessante Meldung einfach herausreißen und in einem schnöden Karton ablegen kann. Bei vielen meiner Kolleginnen und Kollegen steht so ein Karton in Schreibtischnähe, auch bei mir.
Und der wird benutzt. Zum Beispiel:
Ich benötige dringend eine originelle Idee für einen humorvollen Drehbuch-Handlungsstrang im Rahmen einer TV-Krankenhausserie. Also her mit dem Schnipsel-Karton! Ich wühle mich durchs Kuriositätenkabinett aberwitziger Zeitungsmeldungen und bleibe an einem Ausschnitt hängen. Es sind nur ein paar Zeilen: Ein junger Mann kommt verstört und ängstlich ins Krankenhaus, weil er morgens im Badezimmer bemerkt hat, dass er am ganzen Körper und im Gesicht blau angelaufen ist. Die Mediziner überprüfen den Patienten, Puls und Blutdruck sind normal. Man rätselt, bis sich die Angelegenheit überraschend aufklärt: Der junge Mann hat sich am Vortag neue, blaue Bettwäsche gekauft und diese nicht erst gewaschen, sondern gleich die Nacht darin geschlafen. Die Wäsche hat abgefärbt …
Soviel zu den schmalen Fakten dieser Zeitungsmeldung.
Im Gehirn beginnt es zu rattern. Dieser Jungspund hat offenbar zuvor noch nie selber Bettwäsche gekauft. Wahrscheinlich wohnt er in seiner ersten, eigenen Bude, und zwar noch nicht lange – denn bisher hat noch der von Mutti gebügelte Bettwäschevorrat gereicht. Vermutlich nur, weil der Bursche in seinem letzten, ehemals sauberen Bettzeug bereits seit acht Wochen pennt. Es müffelt bereits penetrant, aber das ist ihm egal. Er fährt erst in zwei Wochen wieder zu den Eltern, dann nimmt er die ganze Dreckwäsche mit und Mutti wird es richten. Doch plötzlich, vor ein paar Tagen erst, lernte er im Internet dieses Mädchen kennen. Es knallt mächtig, offenbar beiderseits, denn das Mädchen verabredet mit dem Jungmann ein Treffen in einem Restaurant. Unser junger Freund wittert erotische Sensationen, doch dann wittert er vor allem seine muffelige Bettwäsche und erkennt hier dringenden Handlungsbedarf.
Also auf ins Kaufhaus, Bettwäsche ausgesucht, Blau geht immer.
Waschen leider nicht mehr, denn bis zum Rendezvous werden die Laken nicht trocken und außerdem muss der Casanova noch zum Friseur.
Nun sitzt unsere Hauptfigur erwartungsschwanger im Restaurant. Und wir müssen genau überlegen: Wenn wir jetzt das Mädchen pünktlich zur Verabredung kommen lassen, dann verlieben sich die beiden richtig ineinander, gehen nach dem Essen zur Bude des Jungspundes und landen zusammen in der blauen Bettwäsche. Prima für den jungen Mann, aber schlecht für die Geschichte: Denn dann wären am nächsten Morgen alle beide ganzkörperblau und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann nicht hinter die Ursache dafür kämen oder ein Krankenhaus aufsuchten, wäre eher gering.
Also machen wir uns Gedanken über das Mädchen. Sie hat lange auf einen Verehrer wie diesen jungen Mann gewartet. Und weil sie sich für zu dick und deshalb für unattraktiv hält, hat sie auf dem Flirt-Portal im Internet bei der Angabe ihres Körpergewichts ein wenig, nun ja, geschummelt. Sobald das Rendezvous verabredet war, hat das Mädchen keinen Bissen Nahrung und kein Getränk zu sich genommen – zum einen wegen der Aufregung, zum anderen in der Hoffnung, auf diese Weise in der kurzen Zeit bis zum Treffen wenigstens noch ein, zwei Pfund loszuwerden. Jetzt ist es soweit, sie verlässt aufgeregt und hungrig ihre Wohnung. Kommt geschwächt ins Stolpern, fällt die Treppe hinunter – Platzwunde, Gehirnerschütterung, Filmriss.
Im Restaurant wartet Casanova vergeblich. Frustriert schleicht er nach Hause, legt sich allein in die blaue Bettwäsche.
Das Finale liegt auf der Hand: Der blaugefärbte Casanova trifft im Krankenhaus seine sturzversehrte Flamme. Da sie sich zuvor nie gesehen haben, vertrauen sie sich gegenseitig ihren Kummer an, bis ihnen plötzlich klar wird, wen sie vor sich haben. Emotionen, große Gefühle und die hochmoralische Erkenntnis, dass Liebende einander nichts vormachen und stets rechtzeitig die Bettwäsche wechseln sollen, runden unsere sehr brauchbare TV-Vorabendseriengeschichte ab.
Und wieder wurde aus einem Stück Arsch eine Delikatesse
Diese Regel stammt aus dem Tatort-Schreibtisch-Buch:
Jan Schröters "Goldene Schreibregeln" - 22 Tipps für Autoren und alle, die es werden wollen

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Autorenportrait von Jan Schröter
© Autorenfoto: Hocky Neubert
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