Frage der WocheIch will mein Manuskript an einen Verlag senden. Wie muss das Manuskript aussehen? Ich habe gehört, es ist ein besonderer Zeilenabstand notwendig - stimmt das?
von Markus StromiedelAnders als früher, ist heute der Zeilenabstand bei einem Manuskript nicht mehr wirklich entscheidend. Vor der Nutzung des Computers mussten die mit der Schreibmaschine getippten Texte einen
größeren Zeilenabstand (etwa einen 1,5fachen Abstand) haben, da die
Lektoren per Hand und auf dem Papier das Manuskript durchgearbeitet haben und Platz für
ihre Anmerkungen brauchten. Heute wird ein Text zumeist am Computer
geschrieben und auch durchgearbeitet, daher ist der Zeilenabstand im Grunde unerheblich.
Zwei Maßgaben sind bei der Formatierung eines Manuskriptes von Bedeutung:
1. ) Der Text muss angenehm lesbar sein. Hier kann - je nach gewählter Schriftart - der Zeilenabstand variieren. Ich empfehle, den Zeilenabstand in Word auf "mindestens" zu stellen und dann einen Abstandswert einzustellen, der 3 bis 4 pt (pt = Punkt = Maßeinheit aus dem Buchdruck) größer ist als die gewählte Schriftgröße. Nutze ich etwa eine 11pt-große Schrift, stelle ich den Zeilenabstand auf "mindestens 14 pt". Dazu nehme ich eine serifelnlose Schriftart, zum Beispiel die Calibri.
Und 2.) Wichtig ist die Formatierung des Textes auf die sogenannte Normseite, also pro Seite 30 Zeilen mit maximal 60 Anschlägen pro Seite, was im Schnitt eine Zeichenzahl von etwa 1500 Anschlägen pro Seite ergibt.
Ansonsten gilt: Auf das Deckblatt gehört der Name des Autors und der Titel des Buches, ich empfehle dazu noch einen kurzen Teaser mit einem oder zwei Sätzen, der den Inhalt beschreibt bzw. anreißt und Lust auf den Text macht (so wie ein Klappentext oder die Inhaltsvorschau auf der Rückseite eines gedruckten Buches), und dazu eine E-Mai-Adresse und eine Telefonnummer für die schnelle Kontaktaufnahme während der Lektüre. Die Seitenzahlen nicht vergessen, und dazu eine unaufdringliche Fußzeile mit dem Titel und dem Autorennamen.
Es gibt Verlage, die besondere Formatierungsvorgaben für Manuskripte, die ihnen zugeschickt werden, haben. Also immer vorab auf den Webseiten des Verlages informieren und nachsehen, in welcher Form und auf welchem Weg Manuskripte eingereicht werden können.
Übrigens: Auch bei diesem Thema helfen die Profi-Autoren im
Autorenpaten-Programm von Tatort-Schreibtisch. Wer Hilfe bei der Entwicklung eines Exposés braucht oder wer Fragen zu seiner Bewerbung als Autorin oder Autor bei einem Verlag oder einer Verlagsagentur hat, kann sich professionelle Unterstützung holen. Ich würde diesen Weg empfehlen, da eine Bewerbung perfekt sein muss, um eine Chance zu haben.
Markus
Stromiedel schreibt schon seit vielen Jahren als Autor und
Drehbuchautor und blickt auf eine Reihe von sehr erfolgreichen Filmen
und Büchern zurück. Der "Vater" des Kieler Tatort-Kommissars Klaus
Borowski ist zudem Initiator des Autoren-Projektes "Tatort-Schreibtisch"
und gib im Rahmen des Autorenpaten-Programms sein Wissen an ratsuchende
Autorinnen und Autoren weiter.
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